Freitag, 15. Mai 2015

Sind da Aliens unter uns?

Kennt ihr das, wenn ihr mit Menschen zu tun habt, die offensichtlich keine Menschen sind, oder nur teilweise dieser Spezies angehören können? 
Immer wieder treffe ich Leute, die dermaßen oberflächlich sind, dass ich mich frage wie man so existieren kann. Da ist zum Beispiel diese super Hausfrau, die den ganzen Tag mit Inbrunst über Kochrezepte spricht und schon Freitag morgens um sechs ihr Gulasch für Sonntag anbrät. Mal abgesehen davon, dass mir schon bei dem Gedanken an Gulasch um sechs Uhr speiübel wird, frage ich mich wie man freiwillig um diese Uhrzeit überhaupt wach sein kann. Mein schlechtes Gewissen wird dann noch größer, wenn sie mir erzählt dass sie direkt danach ihr Bad putzt. In Gedanken bin ich dann bei meinem Waschbecken in dem noch die Zahnpasta von vorgestern klebt und ich rede mir gut zu, dass ich ja immerhin mein Klo regelmäßig reinige. Na ja , auch das könnte häufiger sein, aber Dreck soll ja auch irgendwie gesund sein. Trotzdem sitze ich hoffnungsvoll neben dieser Dame und warte auf ein Thema was auch mich interessiert. So sehr mir ihr Fleiß imponiert, langweile ich mich doch spätestens fünf Minuten nach ihren Ausführungen über Bodenhygiene. Gibt es denn nichts Aufregenderes? 
Dann gibt es da diesen Mann, der sich den ganzen Tag über die Nachbarn aufregt, oder über irgendwelche Dinge die ihn gar nicht direkt betreffen. Wenn man dann dazu etwas sagt, oder Argumente für Themen anbringt, die nicht in sein Weltbild passen, dann wird darüber hinweg gegangen und man hat das Gefühl man spricht gegen eine Wand. Oder einen Klumpen Menschenfleisch, wie mein Sohn sagen würde.
Meine Kinder nennen solche Art von Menschen Lebens-Statisten, ich einfach nur Aliens. 
Kann man wirklich leben, ohne sich jemals Gedanken um das wirkliche Leben zu machen? 
Wenn sich der Alltag nur um den Haushalt und über den Klatsch und Tratsch im Leben der Nachbarn dreht, verpasst man dann nicht sein eigenes Leben?
Neulich meinte so ein Alien zu mir, als ich über meinen neusten Lesestoff berichtete, dass ich ja ganz schön viel Zeit haben müsse um so viel zu lesen. Meine Antwort darauf, war dass ich mir diese Zeit einfach nehme, weil ich lesen wichtiger finde, wie sauber machen. Dafür erntete ich einen ungläubigen Blick und ein Kopfschütteln, weil Lesen ja anscheinend Luxus ist.
Ganz ehrlich gönne ich mir diesen Luxus. Wenn ich zu Hause bin, dann mache ich sauber wenn es nötig ist und ich gebe auch gern mal die eine oder andere Pflicht ab. Ich verschwende auch keine Zeit in dem ich mir Gedanken über den Nachbarn mache und was er wohl über mich denken könnte. Ich möchte keine Mensch sein, der sich nicht mehr weiter entwickelt und ich möchte gesund bleiben und dafür ist ein ausgeglichenes Leben sicher hilfreich. Ich glaube auch daran, dass mit offenen Augen und Ohren durch die Welt zu gehen und ab und zu mal etwas Neues zu versuchen, den Horizont erweitert. Wir leben im 21. Jahrhundert und man sollte glauben, dass wir Menschen an einem Punkt angelangt sind, an dem wir unwahrscheinlich intelligent sind. Ich behaupte nicht, dass ich die Weisheit in Person bin, aber das Leben hat so viele Blickwinkel, Meinungen, Eindrücke und Erlebnisse, da sollte man sich nicht gegen verschließen. Dieser sture Blick in den eigenen Suppentopf, lässt Menschen blind werden vor der Vielfalt des Lebens. Dies führt unter anderem auch zu Rassismus und Ablehnung von allem was anders ist. Toleranz bedeutet ja eigentlich nur, dass man offen dafür ist, wenn manche Menschen und Länder anders sind.
Wow jetzt bin ich irgendwie abgeschweift, vielleicht bin ich ja selber ein Alien...wer weiß das schon ;)